27.06.25 - Die 62. Delegiertenversammlung des AM Suisse fand am 27. Juni im Kultur & Kongresshaus Aarau statt. Alle Punkte auf der Traktandenliste wurden einstimmig angenommen und die Décharge erteilt.
Zentralpräsident Peter Meier begrüsste die Anwesenden zur 62. Delegiertenversammlung des AM Suisse mit einem kurzen Film über Aarau, den Durchführungsort der Veranstaltung. Dieses Jahr fungierten die beiden Fachverbände des Kantons Aargau als Gastgeber.
Peter Meier fasste das vergangene Verbandsjahr 2024 zusammen, erneut ein erfolgreiches Jahr, finanziell wie auch hinsichtlich wichtiger Meilensteine. Der intensive Kontakt mit den regionalen Verbänden zeigte ein grosses Interesse der Mitglieder an der Arbeit der Vorstände und erlaubte es, wertvolle Inputs und Ideen aufzunehmen. Mehrere Seminare und Webinare behandelten Themen von unmittelbarem Nutzen für unsere Unternehmen, darunter ESG-Reporting, KI, Unternehmensnachfolge und Cybersecurity. Anlässlich der Fachpräsidententagung fand im März in Olten ausserdem ein Austausch zwischen Agrotec und Metaltec statt. Aktuell liegt der Fokus des Verbandes beim politischen Lobbying unter anderem auf dem Thema Gesamtarbeitsverträge versus kantonale Mindestlöhne. Die Stimme des Ausbaugewerbes wird in Bundesbern mittlerweile wahrgenommen, der Nationalrat hat am 17. Juni dem Vorschlag der Kommission für Wirtschaft und Abgaben zugestimmt, deren Vorschläge der AM Suisse unterstützt.
Gastreferat: Benjamin Giezendanner
Der Zentralpräsident begrüsste anschliessend einen prominenten Gastreferenten als Repräsentant des Kantons Aargau: Nationalrat Benjamin Giezendanner (SVP), Mitinhaber und CEO der Giezendanner Transport AG sowie Präsident des Aargauischen Gewerbeverbands. Benjamin Giezendanner wurde 2001 im Alter von nur gerade 18 Jahren jüngster Grossrat. In seinem Keynote-Referat vermittelte er persönliche Einblicke in den Prozess der Unternehmensnachfolge. Seine Erfahrungen mit der Übernahme der Führung des Familienunternehmens prädestinierten Benjamin Giezendanner für den Auftritt zu diesem Thema.
Abnahme Protokoll und Berichte
Nach dem anregenden Referat leitete Zentralpräsident Peter Meier zur Bestellung des Abstimmungs- und Wahlbüros und damit zum statutarischen Teil über. Bis zum Stichtag waren keine Einsprachen eingegangen; das Protokoll der 61. Delegiertenversammlung vom 21. Juni 2024 gilt somit als genehmigt. Ebenfalls wurde der Jahresbericht 2024 ohne Gegenstimme gutgeheissen.
Der Jahresbericht war vorab per Post verschickt worden und ist auf der Website von AM Suisse abrufbar.
Vertiefte Fragen zu den Sparten- und Jahresrechnungen konnten vorab an den Informationsanlässen geklärt werden, die auf Wunsch in den Regionen durchgeführt wurden.
Erfolgsrechnungen GVA mit Immobilien und BZA 2024
Zentralpräsident Peter Meier präsentierte die Erfolgsrechnung GVA und Immobilien, Zentralvorstandsmitglied Paul Furrer die Erfolgsrechnung BZA. Beide Erfolgsrechnungen wurden von den Delegierten abgenommen.
Die Erfolgsrechnung der Sparte «Gemeinsame Verbandsaufgaben» (GVA) wies 2024 einen etwas höheren Gewinn auf als budgetiert, da dem Berufsbildungsfonds weniger als erwartet entnommen wurde und die Aufwände für Material und Dienstleistungen tiefer waren. Weiter wurden Gewinne mit Immobilien erzielt, wobei nach den Renovierungen eine Sondereinlage in den Erneuerungsfonds für die Liegenschaft an der Seestrasse in Zürich vorgenommen werden musste.
Das Bildungszentrum Aarberg (BZA) konnte das Geschäftsjahr nahezu punktgenau in der Gewinnzone abschliessen. Der Ertrag ist jedoch etwas tiefer als im Vorjahr. Infolge weiterhin gestiegener Teilnehmerzahlen ist der Aufwand für Material und Dienstleistungen gestiegen. Da das BZA keine Mitgliederbeiträge erhält und die Gemeinkosten der Sparte angerechnet werden, beeinflusst bei den Kursteilnehmern das Verhältnis zwischen Mitgliedern und Nichtmitgliedern den betrieblichen Ertrag und somit das Jahresergebnis.
Jahresrechnung mit Revisionsbericht AM Suisse
Der betriebliche Ertrag des AM Suisse war 2024 gegenüber dem Vorjahr praktisch unverändert, ebenso der Bestand an Aktivmitgliedern. Bei den Sparten haben Metaltec Suisse mit einem geringfügigen Verlust, alle anderen Sparten mit Gewinn abgeschlossen. Die Aufwände bewegten sich grösstenteils im Rahmen des Budgets. Ein Teil der liquiden Mittel flossen in die Erhöhung des Darlehens für die Erstellung des BZA Campus. Die langfristige Finanzierung des AM Suisse mit dem Fonds- und Eigenkapital bleibt gesichert; das Eigenkapital hat sich durch den Gewinn in diesem Jahr weiter erhöht.
Nach den Erläuterungen von Roland Haldimann zum Bericht der Geschäftsprüfungskommission wurde die Décharge erteilt. Die Jahresrechnung 2024 gilt als genehmigt. Herr Haldimann verabschiedete sich bei dieser Gelegenheit nach zehn Jahren von seiner Funktion.
Revisionsstelle 2026
Die Delegierten bestätigten die OBT AG einstimmig für ein weiteres Jahr als Revisionsstelle des AM Suisse. Wahlen
Andreas Baumgartner, bereits am Vormittag an der Fachverbandsversammlung des Agrotec Suisse als Präsident Agrotec Suisse gewählt, wurde am Nachmittag von den Delegierten ebenfalls in den Zentralvorstand des AM Suisse aufgenommen. Er tritt die Nachfolge von Jörg Studer an.
Neu gewählt als Vertreter des Metaltec Suisse in der Geschäftsprüfungskommission wurde der Romand Nadir Solenghi. Er folgt auf Roland Haldimann, vor 10 Jahren in die GPK gewählt und seit 2018 deren Präsident.
Die Delegierten wählten ausserdem Henri Cortat, ebenfalls Westschweizer, als Nachfolger von Beat Guhl in die PLKM.
Wiedergewählt wurden Peter Meier als Präsident des Zentralverbandes, als Vorsitz der PLKM und ebenso wie Simone Bellefeuille zudem in den Stiftungsrat der PROMEA Pensionskasse. In den AHV-Kassenvorstand der PROMEA wiedergewählt wurde das ehemalige ZV-Mitglied Artho Marquart.
Peter Meier ergriff anlässlich seiner Wiederwahl das Wort für einen Rückblick auf seine sechsjährige Tätigkeit in der Funktion als Zentralpräsident und erläuterte die Ziele für die kommende Amtsperiode.
Informationen zum BZA
Peter Joos, Zentralvorstand und Mitglied der Baukommission, veranschaulichte mithilfe einiger Bilder den aktuellen Stand des Erweiterungsprojekts Campus BZA. Es konnten mittlerweile rund 95% der Aufträge vergeben und das bewilligte Budget eingehalten werden.
In der Baukommission geht es nun um die detaillierte Ausgestaltung. Zweckmässigkeit, Nachhaltigkeit, der Aspekt «gesundes Wohnen» sowie ein möglichst kostengünstiger Unterhalt bilden die zentralen Kriterien. Trotz einiger Verzögerungen bei der Erteilung der Baubewilligung und Anpassungen am Gebäudeaufbau geht die Baukommission von einer Inbetriebnahme im Herbst 2026 aus.
Stefan Kaiser, Vizepräsident der Stiftung Bildungszentrum AM Suisse, stellte den Delegierten die Stiftung, ihre Geschichte, Rolle und Arbeit bei dieser Gelegenheit näher vor.
Nächste Delegiertenversammlung
Alex Lenggenhager, Präsident Agrotec Ost, und Bruno Federer, Präsident Metaltec Ost, stellten den Tagungsort der nächsten Delegiertenversammlung mit einem Videofilm über die «Heidiland»-Region vor. Die AM Suisse DV 2026 wird am Freitag, 26. Juni 2026 in Bad Ragaz durchgeführt.
Ehrungen und Verabschiedungen
Zwei von ihren Funktionen zurücktretende Verbandsmitglieder wurden in einer feierlichen Laudatio geehrt und anschliessend von den Delegierten zum Ehrenmitglied ernannt: Jörg Studer und Beat Guhl.
Jörg Studer, insgesamt seit über zwei Jahrzehnten in unseren Verbänden aktiv, brachte elf Jahre lang sein Engagement als Zentralvorstand ein und wurde von Fachverbandspräsident Oliver Däschler für seine grossen Verdienste in dieser Zeit gewürdigt.
Direktor Bernhard von Mühlenen ehrte Beat Guhl, seit zwanzig Jahren Mitglied der PLKM. Beat Guhl vertrat von 2005 bis zu diesem Tag sehr engagiert die Anliegen der Metallbauer und trug viel dazu bei, die gute Sozialpartnerschaft in der Branche zu stärken und zu sichern.
Vor dem zweiten Gastreferat informierte AM Suisse Direktor Bernhard von Mühlenen noch kurz über die laufenden IT-Projekte.
Abschlussreferat: Maja Riniker
Mit Stolz durfte Zentralpräsident Peter Meier als zweite Gastreferentin die aktuell höchste Schweizerin ankündigen: Frau Nationalratspräsidentin Maja Riniker. Die Aargauerin wurde 2014 in den Grossen Rat ihres Kantons, anschliessend zur Co-Präsidentin der FDP-Frauen Region Aarau und im Dezember 2024 schliesslich zur Nationalratspräsidentin gewählt. Sie ist im Nationalrat ausserdem Mitglied der Sicherheitspolitischen Kommission (SiKo). In ihrem Referat legte sie unter anderem einen Fokus auf die Wichtigkeit guter wirtschaftlicher Beziehungen in einem schwierigen internationalen Umfeld, insbesondere auf die EU-Rahmenverträge.
Abendprogramm und Ausblick
Zum Abschluss dankte Peter Meier allen Teilnehmern sowie den Gastgebern und Organisatoren der Delegiertenversammlung 2025: Agrotec Aargau und Metaltec Aargau mit ihren jeweiligen Präsidenten Bruno Achermann und Rolf Hunziker sowie allen involvierten Mitarbeitenden. Mit einem Apéro ging die Veranstaltung in das Abendprogramm über.
Der Vorstand freut sich bereits, Sie an der nächsten DV am 26. Juni 2026 in Bad Ragaz zu begrüssen.